Die Blue Volleys Gotha verloren ihr Heimspiel gegen den SV Schwaig mit 0:3 (19;22;20) und stecken nun noch tiefer im Tabellenkeller.
Die Hoffnung vor der Partie war groß, mit einem Sieg gegen Schwaig den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze zu verringern. Umso größer ist jetzt die Ernüchterung. Doch der Druck war anscheinend zu hoch, denn anders ist die schwache Leistung der Blue Volleys am Sonnabend nicht zu erklären. Jetzt braucht es schon ein kleines Wunder, wenn die Gothaer dem Abstieg aus der 2.Bundesliga noch entrinnen wollen. Doch da es im Sport solche Wunder immer wieder gibt, sollte die Hoffnung noch nicht aufgegeben werden, zumal in den verbleibenden neun Spielen theoretisch noch 27 Punkte zu vergeben sind.
Im Spiel gegen den Tabellenfünften war es die Summe der vermeidbaren Fehler, die letztlich zu Ungunsten der Gothaer sprach. Währen die Gäste aus Franken routiniert ihre Chancen nutzten, brachten sich die Blue Volleys regelmäßig selbst aus dem Tritt. Schon der Beginn der Partie wurde verschlafen. Gothas Abwehr fand lange keinen Zugriff auf die fulminant vorgetragenen Angriffe des Gegners. Erst zur Satzmitte kamen die Thüringer etwas besser ins Spiel und kämpften sich auf drei Punkte heran. Dann beendete eine strittige angebliche Netzberührung von Zuspieler Kurppa die Aufholjagd. Mit 25:19 ging der 1.Satz an die Gäste.
Der 2.Satz war dann der Abschnitt, der der Begegnung eine Wende hätte geben können. Die Hausherren waren jetzt viel präsenter und gestalteten die Partie offen. Mehrfach gelang es den Gothaern sich auf bis zu drei Punkte abzusetzen. Angeführt von Kapitän Herrmann waren die VC-Angreifer jetzt wesentlich wirkungsvoller. Aber dann waren es immer wieder Eigenfehler, die diese Vorsprünge zunichte machten. Diese Fehlerkette zog sich im gesamten Spiel durch alle Gothaer Spielhandlungen. Ungenaue Annahmen, unpräzise Zuspiele, mangelnde Durchschlagskraft im Angriff, ein Block ohne richtigen Zugriff und dazu noch viele Aufschlagfehler waren in der Summe einfach zu viel. Und auch der erfahrene Trainer Schulz hatte nicht unbedingt immer ein glückliches Händchen, als er zum Beispiel für Moise den zuvor verletzten Lesche brachte, dem man die fehlende Spielpraxis anmerkte. Dennoch hielten die Blue Volleys den 2.Satz lange offen, mussten sich am Ende aber der Schwaiger Angriffswucht, besonders von den Außenpositionen, geschlagen geben.
Auch der 3.Satz verlief anfangs relativ ausgeglichen. Die Hausherren zeigten einige gute Aktionen, doch ernsthaft in Gefahr gerieten die Franken nicht mehr. Zumal den Gothaern das Glück und auch die Schiedsrichter nicht immer hold waren. Mit 25:20 holten sich die Schwaiger am Ende auch diesen Satz und damit völlig verdient das Spiel.
Als MVP wurden nach Spielende Gothas Zuspieler Kurppa und Schwaigs Außenangreifer Tafelmayer geehrt.
Ein sichtlich betroffener Gothaer Trainer stellte sich im anschließenden Interview den Fragen ohne auf alle eine Antwort zu haben. Den Leistungsabfall seines Teams innerhalb einer Woche konnte auch er nicht erklären. „Meine Hoffnung vor dem Spiel war auch wegen der sehr guten Leistung vor einer Woche groß. Leider wurde diese enttäuscht. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und Mut vermissen lassen. Nun wird es für uns ganz ganz schwer.“
Blue Volleys Gotha mit: Herrmann, Aßmann, Kurppa, Stückrad, Strzalkowski, Moise, Gorski, Werner, Landsmann, Poole, Rein, Lesche, Bogatski
Foto: Niklas Kubitz Photography