Im Beisein etlicher Sponsoren und Unterstützer präsentierte der VC Gotha am Mittwochabend sein Team für die anstehende Saison in der 2.Bundesliga Süd der Öffentlichkeit.
Der Park des Schlosses Mönchhof bot das passende Ambiente für diese Veranstaltung. Nach einem kurzen Grußwort von Marco Reimer, Präsident des Vereins, übernahm Clubmanager Jörg Fischer die Vorstellung der einzelnen Spieler und des neuen Trainerteams.
13 Spieler umfasst die Mannschaft der Blue Volleys Gotha, die nach dem Aufstieg im Vorjahr, nun die zweite Saison in der 2.Bundesliga bestreiten. Aus dem Vorjahr sind noch acht Spieler dabei. Unter ihnen auch Christoph Aßmann, der nach dem Karriereende von Marcel Herrmann dessen Kapitänsbinde übernimmt. Neu im Kader sind Zuspieler Malte Neubert, Außenangreifer Lauri Jylhä aus Finnland, die beiden Mittelblocker Patrick Kummer und Lukas Schneider sowie Diagonalangreifer Erik Niederlücke.
Die gravierendste Änderung betrifft jedoch das Trainerteam. Nach 15 Jahren im Amt als Trainer der 1.Mannschaft hatte Jörg Schulz nach Saisonende seinen Rücktritt bekannt gegeben. Sein Nachfolger ist Jonas Kronseder, der in den vergangenen zwei Spielzeiten die Erstligafrauen von Schwarz-Weiß Erfurt betreute und auch als Spieler schon in der 1.Bundesliga aufschlug. Sein Co-Trainer wird Florian Fischer sein. Der aus Mühlhausen stammende Trainer unterstützte Kronseder bereits im Vorjahr punktuell.
Der mit 31 Jahren selbst noch junge Kronseder trainiert nun ein im Durchschnitt sehr junges Team, in dem außer dem polnischen Mittelblocker Tomasz Gorski kein Spieler älter als 23 Jahre ist. Trotzdem verfügen etliche Spieler bereits über genügend Erfahrungen, die sie in der 1. und 2.Bundesliga, in der finnischen 1.Liga, der finnischen Nationalmannschaft und in diversen Nachwuchsauswahlmannschaften sammelten. So kam Zuspieler Anselm Rein gerade erst von der Weltmeisterschaft der U19 aus Tunesien zurück, wo er die deutschen Farben vertrat.
Trainer Kronseder sieht im geringen Altersdurchschnitt jedoch kein Problem. „Die jungen Spieler sind Training belastbarer, sie sind hochmotiviert und überaus hungrig auf die anstehende Spielzeit“, meinte er hierzu.
Die Blue Volleys beginnen diese am 14.September mit einem Heimspiel in der Ernestiner SH gegen die Alpenvolleys II aus Unterhaching.
Doch zuvor werden sich die Gothaer am Wochenende beim Ur-Krostitzer-Cup in Delitzsch einem letzten Test unterziehen. Gegner dort sind die Ligakonkurrenten GSVE Delitzsch und L.E. Volleys Leipzig sowie Drittligist VC Dresden.
Im Rahmen der Präsentation gab Gothas neuer Trainer Jonas Kronseder Pressesprecher Wolfgang Mengs das folgende Interview.
Jonas, Du bist jetzt seit ca. zwei Monaten Trainer der Blue Volleys Gotha. Wie verlief die Eingewöhnungszeit?
Die Eingewöhnungszeit war sehr gut. Ich wurde von allen sehr herzlich empfangen und mir macht die Arbeit sehr viel Spaß.
Du warst viele Jahre als Trainer im Frauenbereich tätig. Gibt es gravierende Unterschiede zwischen dem Coaching von Frauen und Männern?
Ich denke, der größte Unterschied ist dieser Wettkampfgedanke. Männer brauchen bei jeder Übung eine Herausforderung bzw. Wettkampf egal um welche Übung es geht. Dafür sind Frauen akribischer was Wiederholungen im Techniktraining angeht. Das sind zumindest meine ersten Eindrücke nach 6 Wochen.
Gut eine Woche vor dem Saisonstart in der 2.BL Süd stellt sich die Frage, wie der Leistungsstand der Mannschaft ist. Woran muss in den verbleibenden Trainingseinheiten noch gearbeitet werden?
Bis jetzt bin ich zufrieden wie die Jungs arbeiten und wie letzten Testspiele verlaufen sind. Wir müssen jetzt noch an unserer Schnelligkeit im Umschaltspiel arbeiten und Aufschlag-Annahme. Dieses Element haben wir nicht so viel trainiert in den letzten Wochen, da der Fokus auf anderen Spielelementen lag.
Die Blue Volleys sind eine im Durchschnitt noch sehr junge Mannschaft. Gibt es da eine andere Herangehensweise im Training und der Ansprache?
Natürlich gibt es deutliche Unterschiede zwischen jüngeren Spielern und älteren Spielern. Wir können im Training eine höhere Intensität fahren und die Jungs mehr belasten. Die Jungs wollen viel Feedback bekommen und das brauchen junge Spieler auch um sich weiterzuentwickeln. Ich arbeite sehr gern mit einem jungen Team, da man schnell eine Entwicklung sieht und da noch dieser Hunger nach Wissen vorhanden ist.
Gab es in der Vorbereitung Kontakt zu deinem Trainervorgänger Jörg Schulz?
Eigentlich gar nicht. Wir haben Ende der Saison öfters Kontakt gehabt und Jörg hat mir auch viele Infos über die Spieler vom letzten Jahr gegeben aber seit Vorbereitungsbeginn hatten wir keinen weiteren Kontakt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Jörg des öfteren bei unseren Heimspielen sehe.
Wie sind deine Erwartungen an die kommende Saison? Gibt es konkrete Zielvorgaben?
Unser Ziel ist es den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu schaffen. Ich wäre zudem zufrieden, wenn ich nach der erfolgreichen Saison sagen kann, dass sich jeder Spieler im spielerischen oder auch taktischen Element weiterentwickelt hat.
Zeichnet sich nach den bisher absolvierten Trainingseinheiten und Vorbereitungsspielen bereits ein Stammsechser ab?
Das wird ein Endspurt bis zum letzten Training. Jeder Spieler hat Stärken wie er dem Team helfen kann und was gegen unterschiedliche Gegner von Nutzen sein kann, daher steht bis jetzt noch nicht fest, wer am 14.09.2019 anfangen wird.
Du hast Christoph Aßmann zum neuen Kapitän der Mannschaft bestimmt. Mit welchen Erwartungen?
Erwartungen ist glaube ich, dass falsche Wort. Ich freue mich, dass er die Entscheidung von mir angenommen hat und sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Christoph ist seit vielen Jahren in Gotha und kennt die Strukturen und das Umfeld des Vereins. Außerdem bringt er eine natürliche Ruhe mit, die dem Team diese Saison sehr helfen wird.
Nach zwei Monaten im Verein hast Du sicherlich erste Eindrücke gesammelt. Was ist gut und was müsste verändert werden, damit der Gothaer Volleyball auch mittel- und langfristig in der BL vertreten ist?
Man merkt, dass Gabi und Jörg Fischer seit vielen Jahren die Arbeit im Verein um das Team machen und die Professionalität gegeben ist. Das macht das Arbeiten an einem neuen Standort immer angenehmer und einfacher sich einzugewöhnen. Ich denke, dass ist eine sehr gute Basis um erfolgreich mittelfristig in der BL vertreten zu sein.