Auch im sechsten Spiel in Folge bleiben die Blue Volleys Gotha unbesiegt. Diesmal gewannen sie bei der FT 1844 Freiburg mit 3:2 (26:24;18:25;25:20;32:34;17:15).
Ende gut, Alles gut, so könnte man das Spiel beim Tabellenzwölften der 2.Bundesliga Süd überschreiben. Die lange Anreise in den äußersten Südwesten Deutschlands, der Ausfall des zuletzt so formstarken Außenangreifers Jylhä und der Spielverlauf in Freiburg rechtfertigen diese Überschrift.
Ohne Jylhä musste Trainer Kronseder seine Anfangsformation umstellen. Werner, der in den letzten Spielen ein guter Vertreter des langzeit verletzten Niederlücke auf der Diagonale war, rückte wieder auf seine angestammte Außen/Annahmeposition. Bogatzki spielte dafür diagonal. Neben diesen Beiden begannen Gorski und Lesche auf Mittelblock, Rein spielte zu, Aßmann war der zweite Außenangreifer und Stückrad wie immer Libero.
Die Partie begann ausgeglichen. Mitte des Satzes aber begann die Annahme der Blue Volleys zu wackeln, was in der Folge den Spielaufbau zu oft behinderte. Da aber auch der Tabellenzwölfte Freiburg nicht fehlerfrei spielte, brachte Gotha den 1.Abschnitt knapp mit 26:24 nach Hause.
Der 2.Satz verlief danach über weite Strecken sehr nervös und zerfahren. Verständlich bei den schon jetzt im Abstiegskampf befindlichen Breisgauern aber auch die Blue Volleys ließen sich davon anstecken. Zum Satzende hin verloren die Gäste sogar gänzlich ihre Linie. Immer wieder musste Rein verunglückte Annahmen aus dem Halbfeld zuspielen, was die Aufgabe für die eigenen Angreifer nicht leichter machte. Zu oft waren dann deren Angriffe eine leichte Beute der guten Freiburger Feldabwehr. Die Hausherren nutzten die Gothaer Schwächephase zum Satzausgleich.
Danach hatten sich die Thüringer wieder gefangen und setzten sich schnell ab. Auffallend aber war auch jetzt, dass das sonstige druckvolle Aufschlagspiel der Blue Volleys diesmal nicht zum Tragen kam. Nur zwei direkte Aufschlagpunkte im gesamten Spiel, sind dafür eine beredte Tatsache. Die Spieler der Freien Turnerschaft versuchten über ihre sehr gute Feldabwehr, dem Gothaer Angriffsdruck zu begegnen, lange Zeit mit Erfolg. Doch am Satzende setzten die Gothaer Angreifer die entscheidenden Akzente und so gewann Gotha den Satz mit 25:20.
Dramaturgischer Höhepunkt der Begegnung war dann der 4.Abschnitt. Die Blue Volleys waren zu Beginn wieder das bessere Team. In der Mitte steigerten sich Gorski und Kummer, der inzwischen für Lesche gekommen war und wurden von Rein häufig gut in Szene gesetzt. Leider ging die anfängliche Gästeführung wieder verloren. Freiburg, angefeuert von knapp 500 Zuschauern, wehrte sich verbissen und kampfstark. Dennoch hatten die VC-Spieler dann beim 25:24 den ersten Matchball. Aber Kummer verlor sein Drückduell an der Netzkante und die FT glich aus. Auch danach hatten die Thüringer noch mehrfach die Chance zum Satz- und damit Spielgewinn. Vier Aufschlagfehler in Folge in dieser Crunchtime aber waren einfach zu viel. Und so kamen die Gastgeber zum verdienten aber doch etwas glücklichen 34:32 Satzgewinn.
Zum 7. Mal in dieser Spielzeit mussten die Gothaer damit in den Tie Break. Beim letzten Seitenwechsel führten sie mit 8:7. In der entscheidenden Schlussphase war es wieder einmal der Kapitän Aßmann, der Verantwortung übernahm. Er wurde jetzt im Zuspiel häufig gesucht und brachte seine Angriffe sicher unter. Entsprechend verdient wurde er nach dem Abpfiff auch als MVP geehrt. Auch der junge Bogatzki trug mit seinem Angriff zum 12:9 einen wichtigen Punkt bei. Beim 14:11 hatten die Blue Volleys drei weitere Matchbälle. Doch die Freiburger gaben sich auch jetzt längst nicht geschlagen und konnten wieder ausgleichen. Am Ende war es ein erfolgreicher Block der Gothaer, der den 17:15 Satzgewinn und damit den Spielerfolg brachte.
Danach waren in der Halle nur noch der Jubel der Gästespieler und ihrer mitgereisten Fans zu hören.
Vor den ausstehenden Sonntagsspielen sind die Blue Volleys nach diesem Sieg vorübergehend sogar sensationeller Tabellenzweiter. Am kommenden Sonnabend empfangen sie in der Ernestiner SH im letzten Hinrundenspiel den SV Schwaig und könnten mit einem weiteren Sieg diese Superrunde krönen.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Werner, Landsmann, Gorski, Kummer, Neubert, Stückrad, Rein, Lesche, Bogatzki, Schneider und Niederlücke
Foto: VC Gotha, privat