Auch in ihrem siebten Spiel innerhalb von nur drei Wochen blieben die Blue Volleys ungeschlagen. Gegen den Aufsteiger TV Bliesen gelang den Gothaern am Sonntag zu Hause ein 3:1 (-24;18;16;17) Sieg.
Es waren die letzten Kraftreserven, die die Gothaer 2.Bundesligavolleyballer mobilisieren mussten, um auch diesen Doppelspieltag ungeschlagen zu überstehen.
Wohl stellvertretend für seine Mitspieler sagte Gothas sprunggewaltiger Diagonalangreifer Yann Böhme nach der Partie, dass er völlig „platt“ sei. Selbst für solche austrainierten Sportler waren die letzten Wochen ein echter Härtetest.
Das merkte man dem Gothaer Spiel, wie schon am Vortag in Dresden auch gegen den Tabellenvorletzten TV Bliesen an. An der Seitenlinie musste wieder Christian Schumann die beiden eigentlichen Trainer, den positiv auf Covid-19 getesteten Chef Jonas Kronseder und seinen unabhängig davon in Quarantäne befindlichen Co-Trainer Florian Fischer vertreten. Wie er im Livestream-Interview danach bekannte, gab es zwar eine WhatsApp-Verbindung mit dem Trainer zu Hause, der aber Schumann die alleinigen Entscheidungen im Spiel überließ.
Die Gothaer begannen gut erholt vom Vortagsspiel und lagen schnell mit 5:2 vorn. Diesen Vorsprung verwalteten die favorisierten Residenzstädter, obwohl nicht immer fehlerfrei spielend, lange Zeit routiniert. Die Gäste aus dem Saarland zeigten aber immer wieder, dass auch sie, trotz erst dreier Siege und als Tabellenvorletzter, durchaus Volleyball spielen können. Besonders als beim Stand von 20:15 für die Blue Volleys der Satz entschieden schien, drehten sie nochmal richtig auf. Starke Aufschläge von Außenangreifer Neumann brachten Gothas Annahme plötzlich in Schwierigkeiten und damit das eigene Spiel aus dem Takt. Diese Schwächephase nutzten die Bliesener zu eigenen guten Aktionen und schafften so den 22:22 Ausgleich. Auch danach blieben sie hartnäckig und kamen so nach einem gelungenen Angriff und einem erfolgreichen Block am Ende doch noch zum etwas überraschenden Satzgewinn.
Die folgenden drei Sätze liefen dann allerdings nach einem nahezu gleichem Muster ab. Die Blue Volleys hatten jetzt jederzeit die Kontrolle über das Spiel und den Saarländern blieben fortan nur noch gute Einzelaktionen und Gothaer Flüchtigkeitsfehler, um zu Punkten zu kommen.
Auf Seiten der Gastgeber fiel auf, dass wann immer ein Gothaer Spieler etwas müde wurde, seine Mitspieler für ihn in die Bresche sprangen. Wenn Hauptangreifer Yann Böhme mal mit seinen Angriffen nicht durch kam, waren die beiden Schnellangreifer Lesche und Couchman da. Und als dem zuvor länger verletzt gewesenen Elias Landsmann die Kräfte schwanden, waren der für ihn gekommene Robert Werner oder Erik Niederlücke zur Stelle oder Zuspieler Anselm Rein versuchte sich selbst beim Punkte sammeln. Als dann auch noch Gothas Block mit zunehmender Spieldauer die gewohnte Präsenz und Wirkung zeigte, waren die Hausherren nicht mehr in Gefahr zu bringen.
Mit 25:18, 25:16 und 25:17 holten sich die Gastgeber die Sätze 2 bis 4 und gewannen eine kurzweilige aber nicht auf höchstem Niveau geführte Partie verdient mit 3:1.
Als MVP ihrer Teams wurden diesmal zwei Mittelblocker von den gegnerischen Trainern bestimmt. Bei Bliesen Tim Konrad und bei den Blue Volleys Felix Lesche, der in dieser Saison schon seit einiger Zeit ein ganz starker Rückhalt seines Teams ist.
Die Gothaer haben nach der Belastung der letzten Wochen nun ein höchst willkommenes spielfreies Wochenende und etwas Zeit die leeren Akkus aufzuladen. Danach muss man noch viermal auswärts ran und hat Mitte April nochmal einen Doppelspieltag zu Hause, der es in sich hat. Dann machen die beiden aktuellen Spitzenreiter Karlsruhe und Grafing in der Ernestiner SH ihre Aufwartung.
Blue Volleys Gotha mit: Werner, Lesche, Couchman, Landsmann
Niederlücke, Böhme, Maisch, Rein, Stückrad und Bogatzki