Mit einem überzeugenden 3:0 (10;18;23) Erfolg über den Tabellenfünften SSC Karlsruhe schafften die Gothaer aus eigener Kraft den Klassenerhalt in der 2.Bundesliga.
Eine restlos ausverkaufte Ernestiner SH sorgte für den passenden Rahmen dieser so wichtigen Partie. Und die Gothaer Spieler nahmen die tolle Atmosphäre sofort an, standen regelrecht „on Fire“ und schienen die Gäste aus Karlsruhe förmlich überrollen zu wollen. Jedem der Gothaer Spieler, in der Anfangsformation standen diesmal „Rob“ Poole, Robert Werner, Christoph Aßmann, Felix Lesche, Tomasz Gorski, Mauri Kurppa und Libero Max Stückrad, merkte man den unbedingten Willen zum Sieg an.
So erspielten sich die Hausherren schnell eine komfortable Führung, die im gesamten Satz nicht mehr in Gefahr geriet. Zu groß war der Druck, den die Blue Volleys erzeugten. Am Ende wurden die Badener mit 25:10 regelrecht deklassiert.
Auch den 2.Satz begannen die Gastgeber hochkonzentriert. Angetrieben vom Publikum führte man durch Angriffe von Aßmann, Poole und Lesche schnell wieder mit 3:0.In der Folge meldete sich aber der SSC im Spiel an und zeigte in einigen Aktionen, weshalb er im oberen Drittel der Tabelle steht. Doch eine eigene Führung gelang den Gästen trotz aller Bemühungen im gesamten Spiel nicht. Gotha fand die Antworten auf den stärker werdenden Gegner, zeigte eine bewegliche Abwehrarbeit, variablen Spielaufbau und kompromisslose Angriffe. Ein Pipe von Werner war das Signal für den Schlussspurt der Blue Volleys. Das Glück des Tüchtigen hatte kurz danach Mittelblocker Lesche als der 2,13 Meter-Mann gedankenschnell einen Notball aus er eigenen Abwehr fast aus dem Stand im gegnerischen Feld unterbrachte.
Großer Jubel in der Halle brandete auf als beim Stand von 22:17 Gothas Kapitän Marcel Herrmann für Poole ins Spiel kam. Der Routinier, der nach dieser Spielzeit seine großartige Karriere beendet, sorgte gleich mit einem Block und einem erfolgreichen Angriff zum 24:18 für Satzbälle. Auch Nachwuchsspieler Bruno Bogatski kam noch zu einem Kurzeinsatz, ehe auch dieser Abschnitt mit 25:18 an den VC Gotha ging.
Der 3.Satz war dann um Einiges umkämpfter. Zwar erwischten wieder die Blue Volleys den besseren Start, lagen erneut mit 3-4 Punkten vorn. Angefangen bei Diagonalangreifer Poole, der ein Klassespiel ablieferte, beteiligten sich auch alle anderen Angreifer am punkten. Gothas Trainer Jörg Schulz wollte am letzten Spieltag möglichst allen Spielern nochmal Einsatzzeit geben. So kamen „Pat“ Strzalkowski, der nach dieser Saison nach Kanada zurückkehrt und Elias Landsmann in die Begegnung.
Beim Stand von 19:12 schienen die Messen schon gelesen. Doch Karlsruhe wurde stärker und war offenbar nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben. Und bei den Gothaern schlich sich angesichts des nahen Sieges nochmal Nervosität ein. Karlsruhe kam beim 23:22 bis auf einen Punkt heran. Doch auch diese letzte Klippe meisterte die Mannschaft mit Bravour und holte sich mit 25:23 auch diesen Abschnitt.
Der Rest war grenzenloser Jubel bei Spielern, Betreuern und den Zuschauern. Die Blue Volleys hatten den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft.
Hochemotional wurde es als die Mannschaft drei ihrer Spieler verabschiedete. Liviu Moise und „Pat“ Strzalkowski werden den Verein definitiv verlassen. Und auch der langjährige Kapitän Marcel Herrmann verlässt die Brücke der 1.Mannschaft. Der 32-jährige wird zukünftig den Fokus auf Familie und Beruf legen. Mit ihm verliert der VC Gotha einen erfolgreichen Spieler, guten Kapitän und nicht zuletzt großartigen Menschen.
Die letzten Worte an diesem denkwürdigen Abend gehörten dem Trainer. Er verwies auf die Steigerung der Mannschaft in der 2.Saisonhälfte. „Wir haben in der Rückrunde 23 Punkte geholt, in der Hinrunde nur 10 Punkte. Sicherlich war die zwischenzeitliche Verpflichtung von Zuspieler Kurppa hierzu der Schlüssel. Er machte unser Spiel wesentlich flexibler und weniger ausrechenbar. Doch der Hauptgrund liegt in der Mannschaft insgesamt, die große und intensive Trainingsumfänge auf sich nahm und nie aufgab. Hierfür wurde sie am Ende belohnt.“
Mit diesem Spiel schließen die Blue Volleys die Saison auf dem 10.Tabellenplatz, mit nur drei Punkten Rückstand auf den 5.Platz, ab und Gothas Volleyballanhang kann auch in der kommenden Spielzeit Bundesligavolleyball erleben.
VC Gotha mit: Herrmann, Aßmann, Gorski, Lesche, Kurppa, Stückrad, Strzalkowski, Werner, Poole, Landsmann, Moise, Rein, Bogatski
Foto: Niklas Kubitz Photography